DASV-Frühjahrestreffen in Maastricht 2019
Liebe Freunde der Postgeschichte,
wenn ich nach einer jahrzehntelangen Mitgliedschaft im DASV in ferner Zukunft irgendwann einmal zurückschauen werde, wird das Frühjahrestreffen 2019 in Maastricht in meiner Erinnerung sicherlich zu den besten seiner Art gehört haben. Diese wichtige Veranstaltung mit ihren in allen Belangen abwechslungsreichen, interessanten und perfekt organisierten Facetten hat Maßstäbe gesetzt, welche vielleicht schwer zu toppen sein werden. Ein großes Dankeschön dir, Dr. Hans WILDERBEEK für diesen hervorragenden Auftakt in ein besonderes philatelistisches Jahr.
Vor Ort erklärte mir ein bekannter, vielbeschäftigter Postgeschichtler aus dem Fränkischen, dass er eigentlich keine Zeit für eine Teilnahme gehabt hätte, doch in Anbetracht des sehr ansprechend im Vorfeld präsentierten, attraktiven Angebotes hätte er sich nicht verweigern können – schon gar nicht, als seine Frau von dem Programm erfahren hatte. Und die Einschätzung sollte sich bestätigen: von den aufgrund des Umfangs des Tunnelnetzwerkes und der „Höhlenmalereien“ imponierenden Kalksteingruben am Jezuitenberg ging es am Tag 1 zur Besichtigung des größten und ältesten Weinberges der Niederlande, welchen viele dort in dieser Form nicht unbedingt erwartet hätten. Dem „Warm-up“ mit einer Weinprobe folgte ein erstes kulinarisches Highlight in einem nahegelegenen französischen Restaurant.

War schon Tag 1 gut angenommen, wuchs die Teilnehmerzahl auf eine in diesen Zeiten rekordverdächtige Höhe mit insgesamt mehr als 50 Teilnehmern. Einen kleinen Eindruck hierzu soll das obligatorische Gruppenfoto vermitteln, welches am Festabend entstand und wie alle anderen hier gezeigten mit der Kamera von „Hausfotograf“ René HILLESUM (im Gruppenbild in der ersten Reihe Vierter von links) geschossen wurde.
„Hap & Stap“ – ein kulinarisches „Walking Dinner“ mit mehreren Stationen im Rahmen einer Stadtführung – originell und sicherlich von den Wenigsten in dieser Form einmal erlebt prägte Tag 2, der bei einem gemütlichen Beisammensein mit einem Einführungsvortrag von Bert GOOFERS mit einer „kleinen Postkronik“ von Maastricht endete …
Am Samstag stand schließlich die DASV-Mitgliederversammlung an. Neben der Entlastung des Vorstandes ohne Gegenstimmen erscheint mir die gelungene und gut angenommene Vorstellung des persönlich anwesenden neuen Redakteurs des DASV-Rundbriefes, Michael MAAßEN und die lebhaft diskutierte Zukunft des DASV-Postvertragsprojektes in diesem Zusammenhang besonders erwähnenswert. Der Veranstaltungsort hatte im Übrigen alles, was das Herz begehrt: Das außergewöhnliche Ambiente des „Thiessen Wijnkoopers“ – des ältesten Weinhauses der Niederlande – bot einen idealen Rahmen mit allerlei kulinarischen Leckereien und einer Führung durch das Traditionshaus.

Das nachmittägliche Vortragsprogramm erwies sich als überaus gelungener Mix – begonnen mit einem vorphilatelistischen Thema, welches von Hotze WIERSMA und Friedrich MEYER in einer niederländisch-deutschen Co-Produktion mit hohem Unterhaltungswert präsentiert wurde. Die dargestellten Forschungsergebnisse zum „Hamburg – Amsterdamer Ritt von 1650 bis 1808“ werden aller Voraussicht nach in naher Zukunft noch eine Vertiefung erfahren und ebenso wie die Ausführungen zu den beiden anderen Vorträgen in den kommenden DASV-Rundbriefen nachzulesen sein.

Hotze Wiersma und Friedrich Meyer beim gemeinsamen Vortrag
Einem sehr speziellen, gleichwohl inspirierenden Thema widmete sich auch der Vortrag von Robert FÜRBETH mit „Teilbarfrankaturen zu Beginn des Deutsch-Österreichischen Postvereins“. Auch hier wird es wohl noch einiges zu entdecken geben.


Last but not least Top-Aussteller Gerard VAN WELIE mit seiner „Destination Insulinde: die Postverbindungen nach Niederländisch Indien“ – internationaler (Schiffs-)Postverkehr auf allerhöchstem Niveau, welches die spannenden Facetten der Incoming Mail bestens präsentierte und ebenfalls Lust auf mehr machte.
Dieses denkwürdige Frühjahrestreffen fand seinen würdigen, standesgemäßen Abschluss am samstäglichen DASV-Festabend im „Kruisherenrestaurant“ mit historischem Ambiente.
Abschließend nochmals mein herzliches Dankeschön im Namen aller Beteiligten an Dr. Hans WILDERBEEK für die äußerst aufwendige, generalstabmäßig geplante Organisation, die perfekte Durchführung und darüber hinaus für das vorbildliche und großzügige persönliche Sponsoring.

Impressionen vom Festabend
Alle Fotos: René Hillesum
Weingarten, im Mai 2019
Klaus Weis FRPSL
Präsident des Deutschen Altbriefsammler-Vereins e.V.